Bei der Rückfahrt aus Südtirol zeigt sich oft, dass etwas geungen ist: Gemeinschaft ist gewachsen zwischen Gruppen aus Stadt und Dorf in einer Kooperation. Das Miteinander in der Gruppe ist selbstverständlicher. Nicht mehr jede und jeder nur allein besorgt um den eigenen Koffer, sondern Weiterreichen in Kofferketten, mit anpacken beim Gruppengepäck. Helfende Hände fassen zusammen an. Auf Bergtouren wurde das auch erlebt, besonders natürlich, wenn am Seil gegangen oder mit Helm und Gurt geklettert wurde. Da seid ihr ein Team, nicht Konkurret*innen am Berg. Im Grunde trägt zum Miteinander genauso der Tischdienst in Grüppchen bei. Die Wahrheit von Bibeltexten über verschiedene zusammenwirkende Gaben oder Glieder einer Gruppe wie ein Zusammenspiel der Körperteile, ist uns im KFS wichtig. In mancherlei Kooperationsübungen miteinander, mit Seilen, mit verbundenen Augen, begrenzten Flächen oder besonderen Herausforderungen wollen wir das erebbar machen und ein Nachdenken darüber ermutigen, was zum Gelingen von Leben miteinander hilfreich ist, was eher stört. Und einige gestaltete Objekte, die in Gottesdiensten daheim vorgestellt werden können, zeigt Spuren davon und zeugt von vielen Ideen, Händen, Gedanken und künstlerischen, handwerklichen Gaben, die eingeflossen sind.
Übrigens heisst es in einer Jesusgeschichte, in der vier Freunde ihren gelähmten Kumpel über eine Treppe aufs Dach eines Hauses und durch ein gegrabenes Loch im Dach zu Jesus herunterlasssen "als Jesus ihren Glauben sah". Da geht es weder um Sätze noch frommeGesichter, sondern um genau dieses erfolgreiche Kooperieren. Manchmal heisst Glauben vier Menschen vier Ecken.
KFS 2020 digital Dietmar Schidt-Pultke Pfarrer in St. Thomas, Wolfenbüttel