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02.08.2020 Kategorie: Wf St. Thomas

Große Kraft des Glaubens klein wie ein Senfkorn (Matthäus 17, 14-20)

Kleines Kleinglaubens-Seminar mit Jesus KGS 5

Selbst wenn die Größe von etwas gegen Null ginge, ist es nicht gar nichts, sondern halt nur sehr, sehr klein. Klein-Glaube ist deswegen jedenfalls nicht kein Glaube. Da ist etwas, mag sein allerdings nur senfkorngroß.
„Warum warst du/ seid ihr so kleingläubig“? Diese Frage steht Jesus manchmal. Das Wort ist aus der Lutherübersetzung, aber kommt sogar manchmal noch im Alltag vor. Die Bibelübersetzung Gute Nachricht formuliert“ Warum habt ihr/ hast du so wenig Vertrauen“. Schauen wir auf das, was da „klein“ oder „wenig“ ist.
Im Matthäusevangelium gibt es nur buchstäblich eine Hand voll Stellen, wo das Wort vorkommt. Und nie werden irgendwelche Leute als „kleingläubig“ von Jesus angesprochen, nur seine Schüler, die Jünger, also der engste Kreis. Und auch nur von Jesus, nicht etwa untereinander. Als dürfte allein Jesus über großes oder kleines Vertrauen urteilen.
Man könnte diese 5 Bibelstellen auch ansehen, als ob Jesus gewissermaßen einen kleinen Klein-Glaubens- Kurs durchführt, der schrittweise etwas weiterführt.
Der kleine Kurs erreicht seinen Höhepunkt. Es ist die Parallelgeschichte zu der vom Vater und dem Sohn, wo der Vater ruft „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“ bei Markus im 9. Kapitel. Hier bei Matthäus nennt der Vater, der Jesus um Hilfe für seinen Sohn bittet, „mondsüchtig“. „Er hat schwer zu leiden und fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser“. Jesus befreit ihn von den Kräften, die ihn an Selbststeuerung hindern. Nun fragen die Jünger, warum sie nicht helfen und heilen konnten. Jesus sagt: Wegen eures Klein-Glaubens. Und er scheint ihn im Nanoteilchenbereich anzusiedeln, sehr mikro. Denn Jesus meint, dass selbst Glaube wie ein Senfkorn (und das ist recht klein) unwahrscheinliches möglich macht: /„So könntet ihr sagen zu diesem Berg: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben.“/ Das würde nun interessant, im KFS, zwischen Bergen bis 3.000 m zu bedenken, was damit gemeint sein kann. Bulldozerglaube jedenfalls nicht, der die Landschaft quasi gewaltsam umschaufelt.
Ein Berg ist Masse, ist Härte, verstellt die freie Sicht, ist Immobilität, Unbeweglichkeit, ist wie das Gewicht der Welt. Dieser Berg steht hier wohl für alle Umstände, auf die wir blicken und resignieren, auch für „tote Materie“. Wie Petrus, wenn er auf Wind und Wellen blickt und dann vor Angst vergeht und versinkt. Dem setzt Jesus ein wenn aucvh nur kleines Vertrauen entgegen. Mit solch kleinem Gottvertrauen wid die Sicht frei (der Berg verstellt sie nicht mehr), wird Bewegung mögklich (von hier nach dort), wird Kraft Gottes in die Waagschale geworfen. So kann sich auch der lähmende, verhärtende, übermächtige „böse Geist“ von dem Jungen weg bewegen lassen. Vertrauen ist ein unterschätztes Potential (Senfkorn), Glaube ist eine starke Kraft, die etwas vermag. Das winzige Senfkorn wird zum Baum, in dem Vögel hausen, sagt Jesus einmal, so scheint das Reich Gottes nahezu unsichtbar und kann sich doch entfalten in der Welt. Natürlich wäre es ein Mißverständnis, Vertrauen und Glaube anzusehen wie den Zaubertrank bei Asterix und Obelix, aber Jesus möchte wohl die Blickrichtung umkehren von allem gebirgeartigen, was dem Vertrauen entgegensteht und der Befreiung und Weltveränderung hin zu den Potentialen, die es möglich machen.

KFS 2020 digital Dietmar Schidt-Pultke Pfarrer in St. Thomas, Wolfenbüttel

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