Am sprichwörtlichen grünen Tisch sieht alles klar, einfach lösbar aus. Aber da fehle die Verbindung zur Praxis und Situation mit ihren Schwierigkeiten. So heißt es oft. Jesus dreht den Blickwinkel offenbar um von dem Nichtmöglichen hin zu den Ressourcen, die da sind. Ein schöner methodischer Einfall ließ eine Zahl grüner Blätter auf dem Tisch (Ort zum Lernen und Essen) anwachsen zu einer Art optischen Wiese. Wer wohl alles da ist? Bauern, die mal etwas anderes wollen, Marktstandleute, Diskutierer und Fragesteller, Gelangweilte, die nur mit Freunden und Masse mitgingen und hoffen, dass vielleicht was passiert. Diebe wären da, wo eine Masse ist. Auch Kranke und Bettler, die auf Hilfe von Jesus hoffen. Und Gefühle konnte sich die Konfigruppe auch vorstellen: Neugier, Dankbarkeit, Müdigkeit, auch Frust und Verwirrung bei den Jüngern: Hatte Jesus im Ernst gesagt, sie sollten den vielen, vielen Leuten zu essen geben? Sie haben 5 Brote, 2 Fische. Jesus dankt Gott und lässt das austeilen in die Gruppen von 50 und 100 hinein auf der Wiese. Die werden dann auch ihre Tagesvorräte geteilt haben. So gab er einen Anstoß. Es wirkt wie Zauberei und ist doch nur das Wunder, in vermeintlich aussichtsloser Lage Ressourcen zu mobilisieren. Mit Blick auf den Spiegel notierten alle in der Gruppe noch in persönlicher Betrachtung etwas dazu, was sie gut können, was sie stärkt und welche Beziehungen zu Menschen wichtig sind. Später wurden die Makomteppiche noch weiter gestaltet.
St. Thomas Wolfenbüttel, Dietmar Schmidt-Pultke