Obwohl einige wenige kurzfristig mit etwas Bauchweh geschwächt etwas mehr Ruhe brauchten, überwog am Samstag dennoch die Besinnung auf eigene Stärken. In einer so genannten Lobhudelei wurde in den Kleingruppen gegen den Trend von Mäkelei, Abwertung und body-shaming in der Gesellschaft der Blick auf eigene starke Seiten stark gemacht. Andere ermutigten dazu, diese selbst zu sehen und zu formulieren, dadurch dass sie jeder und jedem Einzelnen aufschrieben: was ich an dir schätze und mag. Bilder gemalt zu Orten, Menschen und Quellen der eigenen Kraft unterstrichen diese Beschäftigung an einem Tag mit verstärkter Kleingruppenarbeit. Am Abend konnte jede und jeder, wenn es denn verstanden wurde, den unterhaltsamen Märchenabend auch als Beitrag zum Thema verstehen. Die Kleingruppen (ohne ihre Teamer:innen) und das Team bereiteten sich an verschiedenen Orten im Haus (wegen Regengüssen) auf eine Vorführung vor. Grundlage der improvisierten Szenenfolgen, bei denen nach Möglichkeit alle mitmachen sollten: das alte Märchen von Hans im Glück. Wir sahen es als Science Fiction in einer mobilen Gesellschaft, in der er ständig Fahrzeuge eintauscht, als Western, in der Whisky auch ins Spiel kam, als Fantasy mit Figuren aus griechischer Mythologie, als Geschichte, die 2022 im Juli im Ahrntal spielt und als Kriminalgeschichte, in der zwei Detektive und ihr Hund Würstchen immer wieder Opfer von Diebstählen befragen und auf Hans als möglichen Täter stoßen. Er war nach guter Führung aus dem Gefängnis entlassen und tatsächlich selbst am Ende Opfer, weil ein unbemerkter „Schattenhans“ in Maske alle Diebesgüter an sich nahm und mit Pferd Schwein, Gans und am Ende dem Polizeihund einen Zoo aufmachen wollte. Erstaunlich, dass in mehreren Version Hans am Brunnen, in den ihm sein verbliebener Stein gefallen war, ein Dankgebet auf Knien an Gott richtete: endlich bin ich frei. Kann „leben teilen“ auch bedeuten, Lasten einander abzunehmen, um Spielräume zu gewinnen? Was müssten wir loswerden? Der Sonntag mit Ausschlafen und workshops (Speckstein, Batiken, Geschnörz= Kettchen mit Perlen oder gefädelte Freundschaftsbändchen) wird in eine Party münden. Am Vormittag wurde wieder kräftig gesungen unter anderem für den 21 gewordenen Teamer Jasper und alle: Freunde, Gutes gegen Langeweile, Träume, einen Engel in der Not „all das wünsch ich dir“.
Gruppe MarieJo TriniThom Dietmar Schmidt-Pultke 24.Juli 2022
