Nein, der Klaussee gehört nicht Klaus Klausen! Den Mann werden unsere Leserin und Leser nicht kennen. Mit seinem Fall haben wir uns vor einigen Tagen beschäftigt, als es um eine Verfremdung eines Jesusgleichnisses ging, in dem ein Verwalter klug genannt wird, weil er den richtigen günstigen Augenblick für kreatives, ungewöhnliches beherztes Handeln erkennt. Solche Augenblicke werden in der griechischen Figur des Kairos versinnbildlicht, der auf der Stirn einen kräftigen Schopf Haar trägt, bei dem er ergriffen werden kann. Am Hinterkopf ist er kahl: da findest du keinen Halt, der Augenblick vergangen. Wir ergriffen die relativ günstige Wetterprognose als Gelegenheit, die sich heute am Freitag als grandioser strahlend blauer Himmel bewahrheitete. In Gondeln trug uns der Lift ins Gebiet des Klaussees, der von nahezu der ganzen Gruppe in knapp zwei Stunden erwandert wurde. Vierzehn hoch motivierte Konfirmanden machten sich von dort mit einigen Teamern weiter zum Aufstieg durch Fels und Geröllfelder zum Rauchkofel, der mit 2.660 m über dem See sich erhebt. Die übrigen lagerten am Ufer, einige tauchten halb oder ganz für kurz oder länger ins kalte Wasser ein, manches Selfie vor grandioser Dreitausenderkulisse wurde auch gemacht. Am späten Nachmittag kamen die Gipfelstürmer noch rechtzeitig vor der letzten Talfahrt, zum Teil deutlich erschöpft von vielen Schritten und der Hitze des Tages wieder unten an. Niemand konnte anschließend aber im Linienbus zusammensinken, da wir enger als Sardinen in der Dose drei Stationen ausharren mussten. „Ein Weg, der endlos scheint, wird leichter, gehst du ihn Schrott für Schritt und Atemzug für Atemzug“ hieß es im Abendausklang rund um einen mit Tüchern, Würfeln und Kerzen stilisierten Berg mit See.
Gruppe Steterburg und St. Thomas, Wolfenbüttel, Ahrntaler Hof, Dietmar Schmidt-Pultke 31. Juli 2015
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31.07.2015
Kategorie: Wf St. Thomas