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11.08.2020 Kategorie: Wf St. Thomas

Ich glaube an Gott, Jesus Christus und den Heiligen Geist

“Was hindert‘s noch, dass ich mich taufen lasse?“

Worte wie dieses zusammengefasste Glaubensbekenntnis standen schon am Anfang der Christenheit und Entwicklung bis zum uns vertrauteren Glaubensbekenntnis. Wenn Menschen, zumeist Erwachsene, zum christlichen Glauben fanden, sich taufen ließen, hatten sie vorher ein Stück Taufunterricht, was es denn bedeutet zum Gott Israels zu gehören und Jesus als den Messias, den Christus zu bekennen, welche Bedeutung das Kreuz hat und Ostern und der Geist. Das wurde dann komprimiert in Bekenntnissen ausgedrückt. Jede der vielen Taufen in den Gruppen im KFS steht in untergründiger Verbindung zu diesen Anfängen der Christenheit, auch Taufen daheim. Und zwar durch die Verwendung von fließendem nicht brackigen Wasser, Taufformel und kleinem Glaubensbekenntnis. Im KFS werden in einer Gruppe oft eine ganze Anzahl Täuflinge getauft. Der ganzen Gruppe gibt es Gelegenheit durch Vorbereitung und Beteiligung sich mit der Bedeutung der Taufe zu befassen.Sie gestalten viel mit für den Tag und Gottesdienst. Ein Beispiel: In einer Arbeitseinheit finden alle in Ruhe draußen oder in einer Kirche ihren Konfirmations- und Taufspruch, besprechen sich mit anderen darüber, gestalten aus Moosgummi ein elementares Stempelsymbol dazu. Wie bei Holzschnitten sind nur grundlegende Bilder möglich. Du findest deine eigene Bildsprache. Du eignest dir an, was der Spruch dir sagen kann. In einer Einheit liegen Zeichnungen bereit, was alles zu Taufen gehören k a n n von Seife bis Fotoapparat, Schnuller bis Taufformel, getaufter Mensch bis Kirchengebäude. Durch Sortierung in drei Kreisen wird klar: es gibt Dinge, die können schon dabei sein wie Blumenschmuck auf dem Altar, es gibt Dinge, die sind in aller Regel dabei wie Pfarrer*in, Glaubensbekenntnis, Predigt. Es gibt aber nur ganz wenig was im Kern notwendig ist für eine anerkannte christliche Taufe: Wasser, ein noch nicht getaufter Mensch, ein getaufter Mensch, die Taufformel mit Übergießen oder Untertauchen.Mehr nicht. Bei Nottaufen also auch kein Pfarrer. Die nächste Einheit entdeckt das wieder in der Geschichte von der Taufe eines Mannes aus Nordafrika. Er interessiert sich für den Gott Israels, hat Jerusalem besucht und sich ein Stück Bibel mitgenommen: Buchrolle Prophet Jesaja. ER liest auf der Kutsche bei der Heimfahrt, versteht aber nicht recht. Der Jünger Philippus begleitet ihn ein Stück und erzählt wohl von einer Bibelstelle bei Jesaja aus, was es bedeutet zu Jesus zu gehören und wohl, dass man durch eine Taufe dazugehört. Der Afrikaner lässt am Wasser halten und sagt: „Was hindert es noch, dass ich mich taufen lasse?“ Philippus sagt, wenn du glaubst, kann es geschehen. Das Minibekenntis zu Jesus steht in den frühesten Handschriften auch noch nicht. Beide gehe in den Fluss. Philippus tauft ihn und ist dann fort. Kein Gottesdienst aber sicher nicht nur Freibadspass, sondern Ich taufe dich, ich tauche dich darum unter.“ Im KFS feiern Gruppen das am Bach an der Ahrn oder an der Kofl-Aue, in St. Martin oder Luttach, Heilig Geist oder der Kirche in Vals oder Kapelle im Villnösstal und einige, so wir oft, in der Tobl-Kapelle am Assisiweg in Sand in Taufers. Der Weg wurde von katholischen Jugendlichen mit Besinnungsstationen zum Sonnengesang Franz von Assisis gestaltet und führt an drei immer gigantischeren Wasserfällen vorüber. Manchmal geht man über die Brücke beim letzten, unter einem der Regenbogen. Laudato si. Wir gehen oft den Weg als Gottesdienst schweigend mit einzelnen Stationen: Bekreuzigung, Erinnerung an die Lebensentscheidung von Franz, Eingeladen zum Fest des Glaubens als Lied, eine Handvoll Erde bei der Schöpfungsstation. Wasser schöpfen und hinauftragen, eiskalt und lebendig. Wasser ist Leben Gott wird es geben. Durch das Tor gehen, das begrenztes Leben und Tod einerseits und Auferstehung symbolisiert. Eine Tür ist euch geöffnet, die niemand mehr schließen soll. Vor der Kapelle machen manche sich hübsch. Taufstolen werden überreicht mit darauf allen Stempelbildern der Gruppe. Mit guten Wünschen überkleide mich. Im unteren Dunklen der Kapelle werden die verzierten individuellen Taufkerzen entzündet, oben der Gottesdienst mit Lesungen, Ansprache, Fürbitten viel Gruppenbeteiligung. Das mitgebrachte Wasser wird eingegossen. Die gewählten Tauffreund*innen aus Gruppe und/ oder Team legen segnend mit die Hand auf. Ein kaltes Wasserkreuz auf der Stirn erinnert alle an ihre Taufe und ein kleines Tauzeichen, Symbol von Franz und Wegmarkierung dieses Weges. Glaubensbekenntnis mit Blick auf die Jesusfigur an der Steinwand. Und war es ein gelungener Tag, gabs in Sand oft Eis für 55 Leute, Abends besonderes Menü mit gemalten Tischmenükarten, Geschenke, Taufbüchlein und oft eine Party. „Er zog seine Straße fröhlich“ wird vom Afrikaner gesagt. Mögen das auch alle Getauften und im KFS getauften tun können und diese Orte lebenslang in Erinnerung behalten.

KFS digital 2020 Dietmar Schmidt-Pultke, St. Thomas