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28.07.2021 Kategorie: Wf St. Thomas

Ergriffen sein oder Vorbeigehen

Barmherziger Samariter in der Diskussion

„Er ging vorbei“ – das war eines der am häufigsten ausgewählten kleinen Textstücke aus der Geschichte, die Jesus vom barmherzigen Samariter erzählt. Bei einer Klang- und Gestenrunde zu diesen Ausschnitten, gesprochen rund um den Tisch mit Landschaft und Figuren zur Geschichte, reichten die Gesten von zwei Schritte andeuteten Finger bis zum Marschtrampeln und einer Bewegung, die eher andeutete: „am A... vorbei“.
Aber der eine, der Ausländer aus Samarien, ging nicht vorbei, sondern wurde von Mitleid ergriffen und half. Sehen allein führt nicht klar zum Handeln.
Es konnten dann zusätzliche Holzfiguren aufgestellt werden und diesen Worte gegeben werden. Da diskutierten Politiker, Räuber, Gastwirte, Gäste, aufgebrachte und hilfsbereite Bürger:innen über die Situation.  Ein Ergebnis war: Schaut hin/ bedeutet, das viele Sichtweisen helfen, immer noch mehr zu sehen und zu verstehen von einer Situation. Das hatte am Morgen auch eine Übung gezeigt, bei der die Gruppe insgesamt 52 von 60 zufälligen Fotomotiven nach kurzer Betrachtung erinnerte, während jeder und jede einzelnemaximal 15 sich gemerkt hatte: Enten auf dem Teich, Bahnhofsuhren, Leute im Park, Fässer.
Mit zusätzlichem Teamer ging am Nachmittag die Fertigstellung der Leinwände zu Perlen des Glaubens voran. Die spätere Stimmung war etwas von Unruhe geprägt. Deswegen fanden manche am Abend, es sei zwar wirre und nervig geworden, aber dennoch hätte die Gruppe viel zusammen gemacht. Kann sein, etwas geht und gelingt, kann nicht sein. Erst mal sehen, „was geht“. Menschen haben viele Möglichkeiten zum Guten.

St Thomas Wolfenbüttel, Dietmar Schmidt-Pultke