Nach kurzem Fußweg bestieg die Gruppe erneut die Kabinenbahn hinauf zur Bergstation Klaussee. Dieses Mal führte der Weg aber nicht bergan, sondern querte zunächst über Forstwege und zwei steileren Anstiegen hinüber ins Bärental. Unser Ziel war die dortige Hochfeldalm. Das war zum Mittag bald erreicht. Statt des befürchteten Regens – wir hatten sogar Unterstellplanen zur Vorsicht mit – lachte die Sonne. Der Almwirt und sein Sohn bewirteten uns wie bestellt freundlich mit Platten, auf denen Brot, Tomatenscheiben, saure Gürkchen, Käsewürfel und geschnittene Kaminwurzeln alle sättigten. Nicht ganz so ein Wunder, wie vielleicht die Speisung der 5000 am Vortag in der Bibelgeschichte, aber doch ein klassisches Symbol, wie leben teilen aussehen kann. Miteinander in Tischrunden versammelt. Jesus hat das viel praktiziert, Menschen zusammengeführt und das als Bild für Gottes kommende Welt auch in Geschichten vor Augen gebracht. Hier konnte geruht werden und viele kauften sich auch ein Glas erfrischendes Skiwasser dort. Vor dem Abstieg bedankten wir uns bei den Wirtsherren mit dem so genannten Schüttelbrot. In einer kleinen gemeinsamen Bewegung werden die Hände oben in der Luft, unten bei den Füßen, rechts, links, hinter dem Rücken und vorne geschüttelt mit den Worten „Schüttel, Schüttel“. Dieses Mal zu Ehren der Alm beginnend mit „Und Hochfeld schüttel schüttel, schüttel, schüttel, schüttel, und unten…“ Das Ganze endet mit dem Ausruf „Schüttelbrot“, Name einer traditionellen Speise, hart gebacken, so dass es lange haltbar war bis zum nächsten Backtermin, oft gewürzt mit Kümmel oder Anis. Der längere Rückweg bis ins Tal führte auch über ein steiles Stück durch den Wald bergab, bei dem viele Höhenmeter schnell überwunden wurden. Einmal musste sich Teamer Robert als erfolgreicher Kuhtreiber bewähren, damit die vier Tiere uns Platz machten auf einem Forstweg. Zur verabredeten Zeit waren wir in Steinhaus wieder am Parkplatz. Natürlich spürst du in Knien und Muskeln, dass du sie ungewöhnlich beansprucht hast. Übrigens ist uns kein Bär begegnet. Wir konnten dem abreisenden Jasper noch High Five geben und kamen mit einer kleineren Gruppe derer wieder zusammen, die wir im Blick auf etwas Angeschlagensein mit der Gondel bergab hatten fahren lassen. Am Abend konnten sich alle, die es sich überlegt hatten, erst einmal auf der Interessiertenliste für die bald anstehende Zwei-Tages-Tour setzen lassen. Nun müssen alle noch einmal in sich gehen, dass Team muss eventuelle Bedenken klären und hier und da Gespräche führen, falls wir eher abraten müssen. Auch wurde informiert, dass für die am Sonntag vorgesehene Taufe nach einige Vorbereitungen anstehen werden.
Gruppe MarieJo TriniThom, Dietmar Schmidt-Pultke, 26. Juli 2022