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04.08.2015 Kategorie: Wf St. Thomas

„Manchmal muss ich die Hand für jemand anders sein“

Nachdenken im Ahrntalerhof über Hilfen zum klugen Handeln in Gemeinschaft

Am Morgen dieses Dienstags ließen wir den Zweitfahrer Justus an seinem Geburtstag hochleben. Nach Zeit für Taschengeldkasse und Einkäufe kam die Großgruppe zusammen
unter der Überschrift „Du hast es in der Hand.“ Den Fingern beider Hände und ihren Besonderheiten zugeordnet wurde vor Augen geführt, welcher klugen Systematik die Zusammenstellung der etwa 2500 Jahre alten 10 Gebote folgt. Da ist der Finger, der für Ausgleich, Gerechtigkeit oder einseitige Benachteiligung steht. Ich kann so oder so die Gewichte in der Welt mitbestimmen. Ein anderer verkörpert unser Wollen und die Berücksichtigung der Freiheit. Der Ringfinger, der sich eher in Verbindung mit anderen bewegt, richtet den Blick auf die Beziehungen, in denen wir leben. Dafür braucht es Zeit, deswegen ist ihm auch das Gebot zugeordnet, den Feiertag als Tag der Ruhe von der Geschäftigkeit zu achten. Und natürlich verweist er auf das Gebot, Beziehungen der Liebe nicht zu brechen und zu zerstören. Alle zehn Gebote, die vom Stehlen bis hin zur Vorsicht vor festlegenden Gottes- und Menschenbildern reichen, wurden so verknüoft mit den Händen, die auf unser Handeln hinweisen. Bedenke ich ich zehn unterschiedlichen Aspekte daraufhin, ob es der Wahrheit dient und dem Schutz des Lebens und der Bedürftigen, die Freiheit wahrt oder andere ihrer >Grundlagen zum Leben beraubt, finde ich darin einen klugen Ratgeber. Am Nachmittag kam in fünf Stationen zu Bewusstsein und zur Erfahrung, dass kein Mensch wie eine Insel lebt, sondern in Gemeinschaft, Beziehungen und Abhängigkeiten. Verschiedene Kooperationsexperimente zeigten im Gelingen oder Scheitern, wie viel Menschen miteinander können. In der Auswertung der Erkenntnisse sagte eine Kofirmandin: „Manchmal muss ich die Hand für jemand anders sein.“ Das Miteinander kann gelingen, wenn auf einander geachtet und gehört wird, wenn Vertrauen aufgebaut wird und Respekt und Wertschätzung gelten. Hinderlich ist, andere zu ärgern oder bloß abzuwarten und uninteressiert zuzusehen. „Da hast es mit in der Hand“ und wirst an deinem Platz gebraucht. Es kann nicht ein Teil eines Organismus den anderen für überflüssig erklären, schreibt der Apostel Paulus dazu klug im 12. Kapitel des Briefes an Korinth. In einer Rückschau gab es auch die Möglichkeit, sich selbst zu befragen, was für ein Typ ich bin in meinem Verhalten in GRuppen: warte ich eher auf Aufträge, nehme ich gern eine Führungsrolle ein, sorge ich für gutes Klima oder neige ich mehr dazu, allein Spezialaufgaben zu lösen?
Gruppe Steterburg/ St. Thomas, Wolfenbüttel im Ahrntalerhof, Dietmar Schmidt-Pultke 4. August 2015