Nachdem nach früherem Frühstück (7.00 Uhr) der größte Teil der Gruppe (49) zur Zweitage-Tour zur Rieserfernerhütte aufgebrochen war, fuhren die zwölf, die im Haus blieben mit dem Bus nach Kasern als oberste Ende des Ahrntals. Dort gingen wir auf einem Weg mit Kreuzwegstationen zur alten Heilig-Geist-Kapelle, wo tatsächlich ein Pärchen weiße Tauben uns erwartete. Die weiße Taube ist ein klassisches Symbol des Heiligen Geistes. An dieser Übergangsstelle zu den Krimmler Tauern, die schon Bergleute früherer Jahrhunderte, Bauern mit Vieh zum Umzug auf die Sommerweisen in Österreich, aber auch jüdische Flüchtlinge im Dritten Reich begangen haben, beeindruckt die Kapelle mit einem Kreuz mit drei Einschlusslöchern. Dazu gibt es natürlich eine Geschichte. Ebenso zu dem furchtbar anzusehenden Pestkreuz, an dem schrecklichste Erfahrungen mit Christus verbunden gedacht werden und dargestellt sind. Nichts, das nicht mitgetragen wird! So begegnet uns dort auch eine Wandmalerei mit Abendmahl, bei der zwei Köpfe und Jesus in der Mitte deutlicher herausgehoben sind. Das musste alle an die am Vortag besprochene Geschichte erinnern, wo zwei Jünger den lebendigen Christus am Brotbrechen erkennen.
Wir hatten Begegnungen mit Fauna und Flora: Kühe und Zwergponies am Weg, Enten und Gänse, Kaulquappen in den besonderen kleinen Biotopteichen. Auch Wollgras, das gern an sumpfiger Stelle wächst und der von zahlreichen Quellen gespeiste Ahrnbach hier an seinem Ursprung. Wir liefen nicht lang und hoch, kehrten ein bei der Kehreralm. In der Sonne wurde etwas verzehrt, Türmchen im Wasser gebaut. Später holten einige faszinierende Steine 30 Millionen Jahre und älter aus dem Wasser. Einiges begegnete uns noch einmal informativ in einem Film über das Naturschutzgebiet Rieserferner-Ahrn in einem Infomuseum. Dort sahen wir auch die Hütte, auf der „unsere anderen“ heute wohlbehalten eingekehrt und zur Ruhe gegangen sind. Wir schlossen den Abend mit einer lustigen Runde Activity und einem Abendausklang zum Thema Steine: Grund der uns trägt statt Symbol der Gewalt.
2018 Gruppe THOMAS und MARIA Ahrntalerhof St. Johann, Dietmar Schmidt-Pultke "