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Unter der Tagesüberschrift "Gesicht zeigen" beschäftigte sich die Gruppe mit dem Blick auf die eigene Person. Gipsmasken wurden in großer gemeinsamer Aktion angefertigt. Da braucht es zärtliche Zuwendung. Jeweils ein oder zwei Konfirmanden haben die Konturen des Gesichts eines anderen nachgeformt. Als die Masken abgenommen und in den Trockenraum gebracht wurden, gab es natürlich erst einmal eine Menge Vaseline und Gipsreste abzuwaschen. Und alle erzählten davon, wie es sich anfühlte, sich den Händen der anderen für längere Zeit - dann sogar bei geschlossenen Augen anzuvertrauen. Die Frage, was wir brauchen, um uns den anderen vertrauensvoll auch mit persönlichen Berichten und Einblicken zu öffnen, zog sich weiter durch den Tag in der Beschäftigung mit der eigenen Linie des Lebens bis in diese Tage in Südtirol hinein. Erkennbar wurde auch an einer beschrifteten und ausgerissenen Figur, wie jeder Mensch verschiedene Seiten an sich wahrnimmt: die Eigenschaften, die zu mir gehören, und vielleicht auch Dinge oder Verhaltensweisen, mit denen ich nicht so zufrieden bin und die ich gerne änderte. Im Rückblick auf die letzten Tage sagten viele: "Gemeinschaft mit vielen, Action, Spass und kreatives Gestalten haben viel Zeit eingenommen. Wichtig, aber nicht so einfach zu finden unter so vielen ist Raum für mich selbst." Vielleicht ist das Symbol dafür die Erfahrung, wenn nach langer Zeit oben in den Bergen die Dächer der ersten Häuser wieder in der Nähe sind. Oder unsere Lichthäuschen mit persönlichen Gebetssätzen, die die Mitte des Abendausklangs bildeten und uns einige stille Augenblicke schenkten nach allem Trubel der Tage.
Gruppe St. Thomas, Wolfenbüttel im Ederhof St.Peter Verfasser: Dietmar Schmidt-Pultke