Braunschweig/Münster (epd). Der evangelische Ökumene-Bischof Friedrich Weber hat zu einem engeren Miteinander der Christen ermutigt. "Wir als Kirche Christi müssen die Einheit wieder leben lernen", erklärte der Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) am 19. Januar im Münsteraner Dom. Christen müssten daran arbeiten, dass Erinnerungen geheilt werden. Konfessionelle Verschiedenheit könne nicht wichtiger sein als der gemeinsame Grund, sagte der Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig in einer ökumenischen Vesper zur "Gebetswoche für die Einheit der Christen".
Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass gemeinsame Wege möglich sind, sagte Weber. So hätten die evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen im November zu einem ökumenischen Weg zum Reformationsgedenken im Jahr 2017 eingeladen. Außerdem gebe es Überlegungen zur ökumenischen Dimension des Reformationsjubiläums. Als weiteres Beispiel nannte der Bischof die ökumenische Christuswallfahrt zum Heiligen Rock in Trier im Jahr 2012.
In drei Jahren erinnert die evangelische Kirche an die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther am 31. Oktober 1517. Dieses Datum gilt als Ausgangspunkt der weltweiten reformatorischen Bewegung, die letztlich auch zur Spaltung in katholische und evangelische Kirche führte.
Mit der Weltgebetswoche soll nach Kirchenangaben die "gespaltene Christenheit im gemeinsamen Gotteslob, im Gebet und in der Fürbitte" geeint werden. Seit 1908 feiern Christen in mehr als 70 Ländern die Weltgebetswoche jedes Jahr in der Zeit vom 18. bis 25. Januar oder alternativ in der Woche vor Pfingsten. Das erste Gebetstreffen fand am 25. Januar 1908 in Graymoor im US-Bundesstaat New York statt.