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20.01.2015 Kategorie: Pressestelle

Leidenschaftlich ökumenisch

Viele Vertreter aus Kirche und Politik würdigen verstorbenen Altbischof Weber

Braunschweig/Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um den ehemaligen Braunschweiger Landesbischof und geschäftsführenden Präsidenten der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Friedrich Weber. Der 65-jährige Theologe starb in der Nacht zum 20. Januar an Lymphdrüsenkrebs.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm würdigte Weber als herausragende evangelische Persönlichkeit: "Es ist ihm auf beeindruckende Weise gelungen, seine Leidenschaft für die Ökumene zu verbinden mit der Authentizität eigener Glaubensüberzeugungen."

Auch der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Ralf Meister, sagte, als Mensch und Kollege sei Weber ein wichtiger und äußerst kompetenter Gesprächspartner gewesen. Während seiner Zeit als Ratsvorsitzender der Konföderation habe sich der gebürtige Hesse besonders für Flüchtlinge und Asylsuchende eingesetzt: "Seine Sensibilität für Gerechtigkeit hat die Arbeit der Härtefallkommission beeinflusst."

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hob ebenfalls Webers Engagement für die Härtefallkommission hervor. Er habe sehr dazu beigetragen, dass diese Einrichtung in Niedersachsen überhaupt gegründet worden sei. Weber sei "im besten Sinne ein Anreger und Mahner für die Themen und Probleme unserer Zeit" gewesen, sagte Weil.

Für die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) sagte deren Leitender Bischof Gerhard Ulrich, mit Weber verlören die Lutheraner und die Ökumene "eine ihrer prägendsten Gestalten und einen großartigen Menschen". Als Catholica-Beauftragter und Co-Vorsitzender der dritten Bilateralen Arbeitsgruppe zwischen den Lutheranern und der katholischen Deutscher Bischofskonferenz habe Weber die ökumenischen Gespräche in herausragender Weise mitgestaltet. Weber war von 2005 bis 2014 Catholica-Beauftragter der VELKD.

Auch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) äußerte sich tief betroffen über den Tod ihres Präsidenten Friedrich Weber. Die Kirchengemeinschaft verliere einen "weitsichtigen Theologen mit reicher ökumenischer Erfahrung und Kompetenz", sagte Generalsekretär Michael Bünker in Wien. "Er wird dem europäischen Protestantismus fehlen."

Der Hildesheimer katholische Bischof Norbert Trelle würdigte Weber als Gesprächspartner, den er "über die Maßen" geschätzt habe. Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, sagte, er sei bestürzt und auch persönlich tief betroffen von Webers Tod: "Er wird mir fehlen: als erfahrener und ermutigender Amtsbruder, als Präsident der Leuenberger Kirchengemeinschaft (GEKE) und als Nachbar in Ostfriesland."

Der ehemalige braunschweigische Synodenpräsident Gerhard Eckels würdigte Weber als einen der bedeutendsten Landesbischöfe in der Geschichte der Landeskirche: "'Er hat sehr viel dafür getan, dass unsere Kirche selbstständig bleiben kann." Eckels leitete das braunschweigische Kirchenparlament von 1990 bis 2013.

Landesbischof Weber im April 2014 bei seiner Verabschiedung im Braunschweiger Dom. Foto: S. Hübner

Beitrag von Evangelischer Pressedienst