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11.04.2014 Kategorie: Pressestelle

Bei Bischofswahl unterlegen

Pröpstin Elfriede Knotte verliert Abstimmung gegen Gothard Magaard in Schleswig

Schleswig/Bad Gandersheim. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat am 11. April Bischofsvertreter Gothart Magaard zum neuen Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein gewählt. Der 58-Jährige erhielt im ersten Wahlgang 88 Stimmen. Für die Kandidatin Pröpstin Elfriede Knotte (57) stimmten 54 der 144 anwesenden Synodalen. Es gab zwei Enthaltungen.

Dr. Andreas Tietze, Präses der Landessynode, gratulierte Gothart Magaard zu seinem neuen Amt. „Mit Gothart Magaard gewinnen die Menschen im nördlichsten Sprengel der Landeskirche einen erfahrenen, besonnenen und engagierten Bischof. Mit viel Einsatz, Bescheidenheit, Feinsinn und Humor hat er bereits seinen Dienst als Bischofsvertreter erfüllt und ist den Menschen im Sprengel Schleswig und Holstein im Laufe der vergangenen Jahre längst zum Bischof geworden. Wir freuen uns mit ihm und seiner Familie und wünschen ihm für seinen Dienst als Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein Gottes reichen Segen!“

Gleichzeitig dankte Präses Tietze der Kandidatin Pröpstin Elfriede Knotte: „Unser besonderer Dank gilt Pröpstin Elfriede Knotte. Sie hat die nicht einfache Herausforderung angenommen, gegen einen geschätzten und bekannten Kandidaten anzutreten. Wir haben eine lebenserfahrene, besonnene und charismatische Bewerberin erlebt und wünschen ihr Gottes Segen für ihren weiteren Dienst als Pröpstin in Bad Gandersheim.“

In einem Vorstellungsvortrag hatte Elfriede Knotte (57) davor gewarnt, alte Lieder und Gebete aus der christlichen Tradition zu vernachlässigen. Der christliche Glaube sei ein gemeinschaftliches Erleben und brauche gemeinsame Texte, sagte die Pröpstin. Die Traditionen konfrontierten Christen mit Menschheitsthemen wie Demut und Opfer, Schuld und Vergebung. Sie müssten lebendig bleiben, um das Heilsame in ihnen aufzuspüren.

Sie selbst gehöre zu einer Generation von Theologen, die neue Formen und Worte gesucht habe, um die Enge und Unfreiheit der Tradition abzulegen, sagte sie selbstkritisch. Sie habe aber unterschätzt, welche Tragweite dies habe. "Ich habe den Eindruck, wir haben mehr verworfen und weniger Tragendes neu gefunden."

Heute hätten Kinder einen sehr viel kleineren Schatz an Lebensworten als die ältere Generation. Und die kämen dann eher von Rolf Zuckowski als von Martin Luther. Gemeinsame Formen, Lieder und Texte könnten Kraft und Trost geben. Dies habe sie eindrücklich beim Tod ihres Mannes erfahren. Zur kirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gehöre gemeinsames Singen und Beten.

Zuvor hatte sich Elfriede Knotte im Schleswiger Dom als Kandidatin für das Schleswiger Bischofsamt vorgestellt. In einer Predigt erinnerte sie daran, dass auch die biblischen Glaubenszeugen Menschen mit Fehlern gewesen seien: "Ihre Fehler sind weder Grund für öffentliche Häme noch dafür, sie aus dieser Aufzählung zu streichen." Gott lasse sich auf diese Menschen ein und lebe seine Geschichte mit ihnen.

Knotte rief die Gemeinde auf, über den Anfang des eigenen Glaubens nachzudenken. "Könnten Sie etwas von der Geschichte Gottes mit Ihnen erzählen?" Auch in einem vergleichsweise sicheren Leben machten Christen die Erfahrung, dass Verheißenes noch aussteht. "Wir erleben Leid und Ungerechtigkeit, Verstrickung in Schuld und das Seufzen der Kreatur nach Erlösung." Die Vergänglichkeit sei täglich am eigenen Leib zu spüren.

Predigt von Elfriede Knotte im Wortlaut

Vortrag von Elfriede Knotte im Wortlaut

Porträt Elfriede Knotte

Pröpstin Elfriede Knotte aus Bad Gandersheim. Foto: Klaus G. Kohn

Beitrag von Frank Zabel/Nordkirche und Evangelischer Pressedienst