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11.08.2015 Kategorie: Pressestelle

Menschen Zuflucht bieten

Landesbischof Dr. Christoph Meyns wirbt für eine größere Akzeptanz von Flüchtlingen

Wolfenbüttel (epd). Angesichts der zunehmenden Anschläge auf Asylunterkünfte hat der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns dazu aufgerufen, sich weiter für die Akzeptanz von Flüchtlingen einzusetzen. "Es bleibt eine ständige Herausforderung, alles zu tun, damit Menschen, die vor politischer Verfolgung, Krieg und Bürgerkrieg fliehen, bei uns Zuflucht finden", sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Im Braunschweiger Land lebten die verschiedenen Religionen und Kulturen zum Glück gut zusammen, sagte der evangelische Bischof. Hass und Gewalt hätten keinen Platz, wie eine Demonstration Anfang des Jahres gegen die islamfeindliche Pegida-Bewegung eindrucksvoll gezeigt habe. In Niedersachsen nehme er einen breiten Konsens wahr, Menschen aufzunehmen und sich um sie zu kümmern, betonte Meyns. Es sei beeindruckend, wieviel praktische Unterstützung durch die staatlichen Stellen und die Zivilgesellschaft geleistet werde.

Zwar müssten die Sorgen der Menschen ernstgenommen werden, die eine Überforderung der Gesellschaft befürchteten, wenn zu viele Asylbewerber ein Bleiberecht aus Gründen anstrebten, die durch das Asylrecht nicht gedeckt seien, mahnte Meyns. Aber auch für den Umgang mit denen, die in ihrer Heimat nicht diskriminiert würden, sondern vor Armut und wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit flüchteten, müssten Lösungen entwickelt werden. Helfen könnten hier Programme in den Herkunftsländern oder geregelte Möglichkeiten zur Einwanderung.

Die Probleme von Flucht und Migration würden die deutsche Gesellschaft noch Jahrzehnte beschäftigen betonte Meyns. "Ich sehe nicht, dass die Zustände in Afrika und im Nahen Osten stabiler werden."

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes nimmt die Zahl der Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte weiter zu. Bis Ende Juni dieses Jahres verzeichnete die Behörde 151 politisch motivierte Straftaten von rechts gegen Flüchtlingsunterkünfte. Davon waren 17 Fälle Gewaltdelikte. Zudem gab es 25 weitere Straftaten, die nicht dem rechten oder linken Spektrum zugeordnet werden konnten, darunter vier Gewaltdelikte. Die Zahl der rechts motivierten Straftaten lag 2014 im ganzen Jahr noch bei 175 Straftaten. 2013 waren es 58.

Landesbischof Dr. Christoph Meyns. Foto: Klaus G. Kohn

Beitrag von Evangelischer Pressedienst