Braunschweig. Der Braunschweiger Dom ist am Pfingstmontag, 29. Mai, in die sogenannte Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen worden. Die Gemeinschaft ist ein internationales Netzwerk von Kirchen, das sich für Frieden und Versöhnung einsetzt. Es geht zurück auf die Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14. November 1940. Bei einem Angriff der deutschen Luftwaffe kamen damals 550 Menschen ums Leben. Der Gottesdienst im Braunschweiger Dom wurde live im Internet übertragen und steht als Video weiter zur Verfügung.
Mitwirkende waren unter anderem der amtierende Propst der Kathedrale von Coventry, John Witcombe, der die Predigt gehalten hat, Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf (Hannover), Vorsitzender der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft, Landesbischof Dr. Christoph Meyns und Dompredigerin Cornelia Götz.
Zur Nagelkreuzgemeinschaft gehören in Deutschland rund 70 Kirchen, weltweit etwa 250. Sie verdankt sich der Initiative des damaligen Dompropstes von Coventry, Richard Howard, der aus drei Nägeln der zerstörten Kathedrale ein Kreuz gestaltete und dieses mit dem Gebet verband: Vater vergib. Eine Nachbildung dieses Kreuzes wurde am Pfingstmontag auf dem Marienaltar im Braunschweiger Dom aufgestellt.
Wie Dompredigerin Cornelia Götz betonte, sei der Aufnahme in die Nagelkreuzgemeinschaft ein mehrjähriger intensiver Prozess der Vorbereitung vorausgegangen. So habe sich zum Beispiel ein Arbeitskreis gegründet, der durch besondere Aktionen und Veranstaltungen den Dom als Zentrum für Frieden und Versöhnung weiter profilieren werde. Seit Januar gebe es bereits jeden Mittwoch um 17 Uhr ein Friedensgebet.