Wolfenbüttel/Braunschweig. Die Landeskirche Braunschweig hat sich dafür entschieden, zusammen mit der hannoverschen Landeskirche zum 1. Januar 2014 ein neues gemeinsames Diakonisches Werk in Niedersachsen zu gründen. Die Landessynode hat dafür bei ihrer aktuellen Tagung am Freitag, 27. September, die gesetzlichen Grundlagen beschlossen.
Geplant sei auch die Beteiligung der Landeskirche Schaumburg-Lippes und der Evangelisch-reformierten Kirche, sagte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer. Die Oldenburger Kirche werde lediglich über eine gesonderte Vereinbarung mitwirken. Hofer bezeichnete die neue Regelung als „historischen Wendepunkt", da Braunschweig künftig auf ein eigenes, landeskirchliches Diakonisches Werk verzichte. Das neue Werk übernehme alle Aufgaben der landesverbandlichen Diakonie.
Landesbischof Friedrich Weber lobte die Initiative als wegweisenden Impuls für die weitere Zusammenarbeit der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.
Für den Bereich der eigenen Landeskirche hat die Landessynode gleichzeitig die Gründung einer neuen Diakonie-Stiftung im Braunschweiger Land beschlossen. Sie soll vor allem die Kreisstellen in Braunschweig, Goslar, Helmstedt, Salzgitter und Wolfenbüttel sowie zwei Außenstellen in Bad Gandersheim und Blankenburg unterhalten.
Wie Anke Grewe vom Vorstand des Diakonischen Werkes Braunschweig deutlich machte, werde hier eine niedrigschwellige Sozialarbeit vorgehalten. Die dort tätigen Beauftragten für Diakonie und Sozialarbeiter nähmen Schlüsselstellen wahr. Der landeskirchliche Zuschuss für die regionale Diakonie diene vor allem der Finanzierung der Kreisstellen, so Grewe.
Domprediger Joachim Hempel, Vorsitzender des Ausschusses für Ökumene, Mission und Diakonie, sprach angesichts der Neuordnung von einer „neuen Verantwortungsgemeinschaft" von Landeskirche, Propsteien, Gemeinden und diakonisch Tätigen. Er drückte die Erwartung aus, dass die Diakonie wieder stärker ein Anliegen der Gemeinden vor Ort werde. Eine stärkere finanzielle Unterstützung der Kreisstellen durch die Landessynode im nächsten Doppelhaushalt 2015/16 schloss er nicht aus.