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15.10.2013 Kategorie: Pressestelle

Ökumene auf schwierigem Weg

Landesbischof Weber diskutierte mit Bundestagspräsident Lammert und Bischof Overbeck

Braunschweig/Mülheim/Ruhr (epd). Führende Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sehen die Ökumene weiterhin auf einem guten, aber zugleich schwierigen Weg. Im Dialog und der Zusammenarbeit sei man "in vielen Dingen ganz dicht beieinander", sagte der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber am 14. Oktober in Mülheim/Ruhr.

"Die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, ist da", betonte Weber, der auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist. Allerdings sehe er mit Sorge, dass die Diskussion um ökumenische Fragen von Strukturfragen überlagert werde. Nach seinem Eindruck stehen Fragen zur Gestalt der Kirche derzeit stärker im Zentrum als die nach den Inhalten. An der Diskussion beteiligt war auch Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, der im vergangenen Jahr mit seiner Initiative „Ökumene jetzt" die Kirchen zu einem größeren Miteinander aufgerufen hatte.

"Die Ökumene braucht weiter die Geduld des Miteinander-Ringens", machte der katholische Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, deutlich. Die Frage nach der kirchlichen Identität sei auch aus seiner Sicht eine Strukturfrage, die "fast alle Kraft absorbiert". Ob man damit die Gläubigen erreiche, stellte der Theologe infrage: "Die Plausibilität der Unterschiede zwischen den Konfessionen ist den meisten Menschen im Alltag ziemlich abhandengekommen."

Doch vor allem beim Abendmahlsverständnis bleiben die Positionen verhärtet, was auch Weber und Overbeck deutlich machten. So äußerte Weber sein Unverständnis, dass die katholische Kirche lieber einen Gottesdienst ausfallen lasse, als darin auf die Eucharistie zu verzichten. Denn christliche Kirchen hätten in erster Linie den Auftrag, dem Menschen den Weg zum Wort Gottes zu ermöglichen. Overbeck entgegnete, die Heilige Messe sei der Höhepunkt des katholischen Gottesdienstes: "Wir sind ohne Eucharistie keine Kirche."

Diskutierten in Mühlheim über die Ökumene (v.l.): Bundestagspräsident Lammert, die stellvertretende Akademieleiterin Dr. Judith Wolf, Bischof Overbeck, Landesbischof Weber und Akademiedirektor Dr. Michael Schlagheck. Foto: Ludger Klingeberg

Beitrag von Evangelischer Pressedienst