Wolfenbüttel (epd). Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Friedrich Weber, hat die neue Geschiedenen-Seelsorge der Erzdiözese Freiburg begrüßt. "Es ist allerdings eine Öffnung, die in meinen Augen mehr als selbstverständlich ist", sagte der braunschweigische Landesbischof dem epd. Mit der Möglichkeit, Gläubige in zweiter Ehe nach seelsorgerlichen Gesprächen zur Heiligen Kommunion zuzulassen, sei man endlich den Bitten aus der eigenen Priesterschaft und den Gemeinden nachgekommen.
Bislang sind wiederverheiratete Geschiedene von der Eucharistie in der katholischen Kirche ausgeschlossen. Mit der nun von der Erzdiözese in Freiburg veröffentlichten Handreichung zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung soll ihnen der Weg zur Heiligen Kommunion unter bestimmten Voraussetzungen eröffnet werden.
Weber zufolge haben sich die Erzdiözese Freiburg und weitere Bistümer bereits seit längerem mit diesen Fragen befasst. "Ich bin über die plötzliche Aktualität des Themas überrascht." Das Bistum Hildesheim hatte erklärt, dass dort eine solche Regelung schon seit Ende der 1980er Jahre gängige Praxis sei.
Weber kritisierte, dass Eheleute mit unterschiedlichen Konfessionen weiterhin nicht gemeinsam an der Eucharistie teilnehmen können. "Das es hier noch immer keine Lösungen gibt, kann ich nicht mehr nachvollziehen." Die Bitte um eine Lösung vor allem aus seelsorgerlichen Gründen sei schon oft an die Deutsche Bischofskonferenz herangetragen worden.